17.08.2006

BWKG begrüßt Oettingers Vorstoß zu mehr Eigenbeteiligung der Patienten als logische Konsequenz

Die Finanzierungsprobleme des Gesundheitswesens dürfen nicht weiter verschleiert werden

(Stuttgart, 17. August 2006) – „Durch Oettingers Vorstoß geht die Debatte um die Gesundheitsreform endlich in die richtige Richtung“, äußerte sich der Verbandsdirektor der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), Josef Siebig, zum Vorschlag des Ministerpräsidenten, die Zuzahlungen der Patienten bei der nächsten Gesundheitsreform deutlich zu erhöhen. „Die Finanzierungsprobleme des Gesundheitswesens können auf Dauer nicht verschleiert werden. Es wurde Zeit, dass das von der Politik erkannt und auch ausgesprochen wurde.“

Die Rechnung, dass es immer mehr Leistungen für immer weniger Geld gibt, könne einfach nicht aufgehen. Aufgrund der Demographie und des medizinischen Fortschritts würden auf der einen Seite immer mehr und immer teurere Leistungen nachgefragt. Auf der anderen Seite würden die Finanzierungsquellen aber immer mehr austrocknen. Politisch ausgeschlossen sei eine weitere Erhöhung der Lohnnebenkosten und der Steuern. Logische Folge sei, dass die Eigenbeteiligung der Patienten erhöht werden müsse, um Leistungskürzungen zu verhindern und der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.

Weitere Rationalisierungen bei den Leistungserbringern würden durch die Erhöhung der Eigenbeteiligung der Patienten nicht ausgeschlossen. Dazu sei der wirtschaftliche Druck und der Wettbewerb viel zu groß, so Siebig. Und durch die Steuerungswirkung der Eigenbeteiligung, die den Patienten zum Nachfrager macht, würde dieser noch verstärkt.