27.06.2007

BWKG fordert Umsetzung der Vorschläge der Expertenkommission zum Abbau des Investitionsstaus in Krankenhäusern:

Land soll vierjähriges Sonderbauprogramm auflegen

(Stuttgart, 27. Juni 2007) – „Um den Investitionsstau bei der Krankenhausförderung anzugehen, muss das Land jetzt handeln“, so der Vorstandsvorsitzende der Baden-Württember­gischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), Franz Weber, bei der heutigen Mitgliederversammlung. In den nächsten vier Jahren sollten jeweils 150 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt werden. Dieses Sonderbauprogramm sei überfällig. Die Krankenhäuser hätten in den schlechten Jahren mit Sparopfern zur Sanierung des Landeshaushalts beigetragen. „Nun müssen die Krankenhäuser auch von den guten Zeiten profitieren“, so Weber.

Trotz einer guten Krankenhausstruktur sei im Land ein enormes Defizit bei der Investitionsförderung entstanden. Nach Angaben des Sozialministeriums läge der Antragsstau bei den dringenden Bauprojekten bei mehr als einer Milliarde Euro. Um diesen Stau abzubauen, hätte die Expertenkommission „Zukunft der Krankenhausstruktur in Baden-Württemberg“ eine dauerhafte Verdoppelung der Investitionsförderung für notwendig gehalten. Sie beläuft sich bisher auf lediglich 5% der Krankenhausumsätze. Notwendig wären nach Einschätzung der Expertenkommissionaber mindestens 10%. „Mit dem Sonderbauprogramm könnte der Investitionsstau zumindest halbiert werden“, so der Vorstandsvorsitzende.

Weber verwies darauf, dass Investitionen in die Krankenhäuser nicht nur Investitionen in die Gesundheit seien. „Sie sind auch Investitionen in die Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und die soziale Infrastruktur des Landes“. Die Wettbewerbsfähigkeit und Qualität der baden-württembergischen Krankenhäuser lasse sich daran ablesen, dass deren Leistungen auch von Auswärtigen stark nachgefragt würden. So kämen nach den Zahlen des Statistischen Landesamts mehr Einwohner aus benachbarten Ländern zur Behandlung ins Land, als Baden-Württemberger aus diesem Grund das Land verlassen. Der Wanderungssaldo belaufe sich auf über 55.000 Fälle. Unter dem Strich würden rund 3% der Krankenhausleistungen für diesen Personenkreis erbracht. Allein dadurch fänden im Land 4.000 Menschen einen Arbeitplatz. Insgesamt seien die Krankenhäuser mit 132.000 Beschäftigte (2005) ein bedeutender Arbeitsmarktfaktor im Land.