19.09.2007

BWKG-Pressemitteilung

DRG-System führt zu erheblicher Umschichtung der Fälle zwischen den Krankenhäusern
BWKG: Wettbewerb um die beste Qualität ist voll im Gange
Nach einer Erhebung der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) vollzieht sich eine erhebliche ...

Nach einer Erhebung der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) vollzieht sich eine erhebliche Verschiebung der Fälle zwischen den Krankenhäusern im Land. „Der Wettbewerb um die Qualität ist im Krankenhausbereich voll im Gang“, kommentiert der Verbandsdirektor der BWKG, Josef Siebig, die Zahlen:

In 2006 haben 19,3 % der Krankenhäuser mehr als 5 % ihrer Fälle verloren. Gleichzeitig verzeichneten 20,5 % der Krankenhäuser eine Mengensteigerung von mehr als 5 %. 6,8 % der Krankenhäuser mussten gar mit Fallzahlverlusten von über 10 % fertig werden. 8,8 % der Krankenhäuser verzeichneten eine Zunahme von mehr als 10 % der Fälle (vgl. Anlage).

Auslöser für die Umschichtungen, die sich 2007 fortsetzten, seien die Patienten. Sie würden gemeinsam mit ihrem Arzt das Krankenhaus auswählen und so über die Auslastung und damit die Zukunft der Krankenhäuser entscheiden. Ausschlaggebend für die Auswahl seien die Qualität und der Ruf eines Krankenhauses. Die jetzt vorliegenden Zahlen würden eindeutig belegen, dass ein erheblicher und wachsender Wettbewerb stattfinde. „Klar ist, dass es dabei Gewinner und Verlierer gibt“, betont der Verbandsdirektor.

So seien die finanziellen Auswirkungen der Umschichtungen erheblich. Mehrleistungen würden im neuen Vergütungssystem nach Fallpauschalen (DRG-System) zunehmend besser honoriert und umgekehrt. Damit würde die Steigerung der Fallzahlen für die Krankenhäuser immer attraktiver und der Verlust von Fällen immer schmerzhafter.

„Nur ein Krankenhaus, das die Patienten mit seiner Qualität überzeugt, wird in Zukunft erfolgreich sein können“, so Siebig. Wichtig für diesen Wettbewerb um die beste Qualität seien nach seiner Überzeugung zwei Faktoren: Zum einen müsse die Transparenz der Qualität der Krankenhäuser verbessert werden. Daran würden die Krankenhäuser intensiv arbeiten, und Fortschritte seien beispielsweise bei den Qualitätsberichten sichtbar. Zum anderen müsse gewährleistet sein, dass die Wahlfreiheit der Patienten erhalten bleibe. Dies sei nur möglich, wenn die Krankenkassen weiterhin mit allen Krankenhäusern Verträge schließen müssten.