12.05.2011

BWKG-Pressemitteilung vom 12. Mai 2011


SPERRFRIST: 12.05.2011, 16:00 Uhr


BWKG zum RWI-Krankenhaus Rating Report 2011:
Reserven der Krankenhäuser im Land aufgebraucht - Finanzierungsbedarf wächst

Zur Vorstellung des Krankenhaus Rating Reports 2011 des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) erklärt der Vorstandsvorsitzende der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), Thomas Reumann: „Das RWI bestätigt, dass die Krankenhäuser in Baden-Württemberg trotz hocheffizienter Struktur unterfinanziert sind“.

Die Patienten haben ein Recht auf eine optimale medizinische Versorgung. Die Krankenhäuser im Land stehen dafür. Wie das Gutachten bestätigt, sind die Krankenhauskosten je Einwohner und Jahr mit 717 € zudem die niedrigsten im gesamten Bundesgebiet (Bund: 821 €). „Bei so geringen Kosten bleibt keine Luft für weitere Einsparungen – die Zitrone ist ausgepresst“, macht der Vorstandsvorsitzende, der gleichzeitig Reutlinger Landrat ist, klar. Dennoch werde zum Beispiel die Lücke zwischen Kosten- und Einnahmenwachstum immer größer. Die Kostensteigerung je Fall lag im Jahr 2009 um 3% über der Einnahmensteigerung – insgesamt fehlen den Krankenhäusern in Baden-Württemberg allein deshalb 200 Mio. €. Eine derartige Finanzierungslücke hat zwangsläufig Auswirkungen auf das Rating, kommentiert Reumann die RWI-Ergebnisse.

Problematisch sei vor allem, dass die chronische Unterfinanzierung schon seit mehreren Jahren bestehe. Dies bestätige die Umfrage zum BWKG-INDIKATOR für die Jahre 2008, 2009 und 2010: Konstant 55% der Krankenhäuser konnten keinen Jahresüberschuss erzielen. Die kontinuierliche Unterfinanzierung habe die Reserven der Krankenhäuser verbraucht, unterstreicht der Vorstandsvorsitzende. „Wir fordern die Finanzierung der unabweisbaren Kostensteigerungen.“ Nur so könne die finanzielle Situation der Krankenhäuser verbessert werden.

Hinweis für die Redaktionen:

Quellen für die statistischen Zahlen:

  • Statistisches Bundesamt
  • Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
  • eigene Berechnungen der BWKG