Wachstumsbranche "Rehabilitation" gefährdet
BWKG: Rehabilitation muss finanziell gesichert werden
(Neuhausen auf den Fildern) - Im Rahmen der heutigen Veranstaltung „REchtzeitig HAndeln – Weichen stellen für die Zukunft“ der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), des Verbands der Krankenanstalten in privater Trägerschaft (VPKA) und des Heilbäderverbands weist Franz Weber, Vorstandsvorsitzender der BWKG, auf die schwierigen Rahmenbedingungen für die Rehabilitation hin: „Durch die mangelnde Finanzierung wird hier eine Wachstumsbranche gefährdet.“ Den Personal- und Sachkostensteigerungen stünden keine nennenswerten Einnahmesteigerungen gegenüber. Allein durch die 2008 und 2009 wirksamen Tarifabschlüsse stiegen die Personalkosten um 8%.
„Zwangsläufige Folge der finanziellen Situation wird der Abbau von Kapazitäten in der Rehabilitation sein“, so Weber. Dies wäre angesichts des steigenden Bedarfs durch die demographische Entwicklung und die Verlängerung der Lebensarbeitszeit absurd. Hier müsse die Politik eingreifen und den Rehabilitationseinrichtungen eine sichere finanzielle Grundlage geben. Die Finanzierung dürfe nicht gedeckelt und nicht vom Wohlwollen der Krankenkassen abhängig sein. Nur so könne eine hochwertige medizinische Rehabilitation gesichert werden.
In den Rehabilitationseinrichtungen im Land arbeiteten nach Angaben des Statistischen Landesamtes im Jahr 2006 mehr als 18.300 Menschen. Durch ihre Arbeit in der medizinischen Rehabilitation würden die Sozialversicherungen bares Geld sparen. Wenn ein Patient nach einem Reha-Aufenthalt nur vier zusätzliche Monate im Erwerbsleben stehe, statt in Rente zu gehen, hätte sich die Rehabilitation schon gelohnt. Das gleiche gälte, wenn durch einen Tag Rehabilitation zwei Tage im Pflegeheim vermieden würden. „Der Gewinn an Lebensqualität für die Patienten lässt sich gar nicht mit Geld bewerten“ so der Vorstandsvorsitzende. Die Politik müsse die Rehabilitation im Land als Standortfaktor begreifen und aktiv werden.