BWKG: Personalfluktuation in Krankenhäusern sinkt - nur noch jeder neunte Mitarbeiter hat gewechselt
Baden-Württembergs Krankenhäuser können auf ihre Leistungsträger bauen
(Stuttgart, 20. Februar 2008) – Die Fluktuation der Krankenhausmitarbeiter ist von 1996 bis 2006 spürbar gesunken. Statt jedem sechsten wechselte nur noch etwa jeder neunte Mitarbeiter. Dies ist das Ergebnis einer Erhebung der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG). „Unsere Leistungsträger sind und bleiben an Bord“, interpretiert der Verbandsdirektor der BWKG, Josef Siebig, die Untersuchung.
Die Fluktuationsquote aller Krankenhausmitarbeiter ist nach der Erhebung seit 1996 von 16,3% auf 11,1% in 2006 gesunken. Die Quote bei den Ärzten reduzierte sich von 21,8% in 1996 auf 18,7% in 2006. Bei den Mitarbeitern im Funktionsdienst (beispielsweise OP-Schwestern, Intensivpfleger oder Anästhesie-Personal) ist sie von 12,3% auf 8,4% zurückgegangen. In der Pflege sank sie von 13,9 % auf 7,4 %.
„Die Menschen sind das Kapital der Krankenhäuser“, so Siebig. Ohne das Engagement der Mitarbeiter könnte das Krankenhaus seine Dienstleistungen nicht erbringen. Nirgends würde so viel gelitten und gehofft wie im Krankenhaus. In diesen emotionalen Ausnahmesituationen sei es entscheidend, erfahrene Mitarbeiter zu haben. Diese könnten die schwierigen Situationen meistern und ihr Wissen weitergeben.
Wichtige Leistungsträger würden außerdem Patienten anziehen und so zum wirtschaftlichen Erfolg der Krankenhäuser entscheidend beitragen. Für die Krankenhäuser sei es von existenzieller Bedeutung, diese Mitarbeiter zu halten.
Weiter gehe eine niedrige Fluktuation mit niedrigeren Kosten für die Personalsuche und die Einarbeitung einher. Überdies sei eine niedrige Fluktuationsquote ein gutes Zeichen für das Betriebsklima und dafür, dass die Mitarbeiter für sich persönlich Entwicklungschancen sehen. „Die Fluktuationsquote entwickelt sich immer mehr zu einem Erfolgsindikator für die Krankenhäuser,“ so der Verbandsdirektor.
Personalgruppe | Fluktuationsquote | ||
| 1996 | 2002 | 2006 |
Ärztlicher Dienst | 21,8 % | 24,7 % | 18,7 % |
Pflegedienst | 13,9 % | 13,2 % | 7,4 % |
Med.-techn. Dienst | 14,0 % | 12,3 % | 6,9 % |
Funktionsdienst | 12,3 % | 12,2 % | 8,4 % |
Klin. Hauspersonal | 16,8 % | 5,3 % | 3,6 % |
Wirtschafts- und Versorgungsdienst | 11,1 % | 11,7 % | 9,9 % |
Technischer Dienst | 9,8 % | 11,7 % | 6,9 % |
Verwaltungsdienst | 10,0 % | 11,9 % | 7,2 % |
Sonderdienste | 10,6 % | 4,9 % | 3,8 % |
Sonstiges Personal* | 100,7 % | 62,3 % | 57,3 % |
Personal der Ausbildungsstätten | 16,0 % | 8,6 % | 2,2 % |
GESAMT | 16,3 % | 15,5 % | 11,1 % |
* Die Personalfluktuation in der Personalgruppe „Sonstiges Personal“ ist durch die Berücksichtigung von Zivildienstleistenden, Praktikanten usw. verzerrt. Ohne Berücksichtigung des „Sonstigen Personals“ verringert sich die Gesamtfluktuationsrate auf 8,83%.
Die Fluktuationsquoten wurden nach folgender Formel berechnet:
(Zugänge + Abgänge) x 100
(Stand 31.12.05 + Stand 31.12.06)