Bundesrat entscheidet am Freitag über Verbesserung der
Krankenhausfinanzierung
BWKG bittet Land um Unterstützung des bayerischen Antrags
Nach den Zahlen des BWKG-Indikators hatten 60% der Krankenhäuser im Land in 2011 keine Überschüsse. Gleichzeitig sind nach dem RWI-Krankenhaus Rating Report 2012 die Krankenhauskosten je Einwohner und Jahr mit 755 Euro in Baden-Württemberg mit Abstand die günstigsten im Bundesvergleich. Der Bundesdurchschnitt beträgt 841 Euro. „Wenn trotz nachgewiesener Effizienz so viele Krankenhäuser finanzielle Schwierigkeiten haben, dann gibt es einen Fehler im System“, bringt der Vorstandsvorsitzende der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) Thomas Reumann die aktuelle Situation der Krankenhäuser auf den Punkt. Dieser Systemfehler müsse schnellstmöglich behoben werden, fordert Reumann beim heutigen Herbstempfang der BWKG.
„Das Problem ist, dass die steigenden Personal- und Sachkosten in den Krankenhäusern nach wie vor nicht voll finanziert werden“, so Reumann. Außerdem sinke bei steigenden Patientenzahlen im Land der Erlös des Krankenhauses je Fall. „Absurderweise sinkt der Erlös je Fall auch in den Krankenhäusern, die selbst keine zusätzlichen Patienten haben“, erklärt der Vorsitzende. Das sei zutiefst ungerecht. Eine Möglichkeit, beide Probleme in der Krankenhausfinanzierung anzugehen, gebe es in der morgigen Sitzung des Bundesrats. In einem Antrag im Bundesrat setzt sich Bayern dafür ein, die finanzielle Situation der Krankenhäuser zu verbessern.
„Wir würden uns sehr freuen, wenn das Land den bayerischen Antrag unterstützen würde“, so der Vorstandsvorsitzende. Schon im Juli hatte sich die Landessozialministerin im Bundesrat für eine deutliche Verbesserung der Krankenhausfinanzen stark gemacht. Leider hatte damals eine Mehrheit gegen den baden-württembergischen Antrag gestimmt.