BWKG begrüßt Ende der Ärztestreiks
Steigende Personalkosten in Krankenhäusern müssen voll finanziert werden
(Stuttgart) – Zum heutigen Tarifabschluss zwischen den Ärzten und den kommunalen Krankenhäusern erklärt der Vorstandsvorsitzende der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) Thomas Reumann: „Wir begrüßen, dass die Streiks in den kommunalen Krankenhäusern beendet werden konnten.“ Damit hätten die Belastungen für die Patienten in den 40 bestreikten Häusern im Land endlich ein Ende. „Die Folge der steigenden Arztgehälter sind aber erhebliche Kostensteigerungen für die Krankenhäuser im Land“, so Reumann.
Da im Ergebnis alle Krankenhäuser diesen Tarifabschluss übernehmen müssen, führt allein die lineare Erhöhung von zwei Prozent zu Kostensteigerungen von 34 Millionen Euro. Nach Ergebnissen der jüngsten BWKG-Umfrage (BWKG-INDIKATOR) trifft dies die Krankenhäuser in wirtschaftlich äußerst schwierigen Zeiten, da schon 2009 drei von fünf Häusern keine Überschüsse erzielen konnten. „Die aktuelle Diskussion um eine Nullrunde für die Krankenhäuser ist vor diesem Hintergrund absurd“, so der BWKG-Vorstandsvorsitzende und Reutlinger Landrat Reumann.
Wer bei dieser schlechten Ausgangslage Vergütungserhöhungen ablehne, nähme im Ergebnis Personalabbau und eine Verschlechterung der Patientenversorgung in Kauf. „Die unabweisbaren Kostensteigerungen der Krankenhäuser müssen voll finanziert werden,“ fordert Reumann.
Hintergrundinformation:
In Baden-Württemberg sind 16.000 Ärzte beschäftigt, davon ca. 7.000 in kommunalen Kliniken. Die durchschnittlichen Personalkosten eines Krankenhausarztes belaufen sich auf rund 100.000 Euro. Auf die Arztgehälter entfallen in den Krankenhäusern etwa 17% der gesamten Kosten.