28.04.2021

BWKG zu den Aussagen des AOK-Vorstandsvorsitzenden zu Krankenhausinvestitionen und zur Zentralisierung (dpa-Meldung: 28.04.2021, 08:31 Uhr, lsw 0401)

Piepenburg: Mehr Investitionsmittel erforderlich – Krankenhausstrukturwandel ist schon in vollem Gange

„Wir begrüßen es sehr, dass sich auch der AOK-Vorstandsvorsitzende, Johannes Bauernfeind, für mehr Investitionen in die baden-württembergischen Krankenhäuser einsetzt“, betont der Vorstandsvorsitzende der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), Detlef Piepenburg, zu einer entsprechenden Meldung der dpa. Positiv sei, dass Baden-Württemberg bei der Investitionsförderung mehr tue als andere Bundesländer. Es sei aber wichtig, dass das Land auch in den kommenden Jahren an dem Ausbau der Fördermittel festhalte, um der Finanzierung des tatsächlichen Bedarfs näher zu kommen. „Um dem Bedarf gerecht zu werden, müsste die Investitionsfinanzierung auf 750 Mio. Euro pro Jahr aufgestockt werden. Die darin enthaltene Pauschalförderung müsste von derzeit 160 Mio. Euro um mindestens 50 Mio. Euro auf 210 Mio. Euro pro Jahr erhöht werden.“, so Piepenburg weiter. Außerdem müsse die Ko-Finanzierung von Bundesprogrammen wie etwa des Krankenhauszukunftsfonds für die Digitalisierung gewährleistet werden.

Zu der vom AOK-Vorstandsvorsitzenden geforderten Zentralisierung der Krankenhäuser verwies Piepenburg auf die seit Jahren andauernde Entwicklung im Land: „Der Strukturwandel in der Krankenhauslandschaft wird Schritt für Schritt umgesetzt. In einigen Regionen ist der Prozess schon abgeschlossen, in anderen ist er in der Umsetzung oder der Planung.“ Dabei wäge das Land Baden-Württemberg als Träger der Krankenhausplanung immer zwischen einer stärkeren Zentralisierung und Spezialisierung einerseits und der Aufrechterhaltung der flächendeckenden Versorgung andererseits ab. Zunehmende Bedeutung gewinne dabei die Digitalisierung, die hochspezialisierte medizinische Leistungen auch in der Fläche möglich mache, etwa via Telemedizin.

„Im Vergleich zu anderen Bundesländern haben wir schon eine gute Position erreicht. Die Krankenhäuser versorgen die Bevölkerung Baden-Württembergs mit einem Fünftel geringerer Kapazität als im Bundesdurchschnitt“, so Piepenburg. Baden-Württemberg habe mit nur 500 Krankenhausbetten je 100.000 Einwohner die niedrigste Bettenzahl im gesamten Bundesgebiet. Der Bundesdurchschnitt betrage 595 Betten.