zur heutigen Veranstaltung "REchtzeitig HAndeln - Reha sichert Zukunft" der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG, des Verbands der Krankenanstalten in privater Trägerschaft Baden-Württemberg (VPKA) und des Heilbäderverbands Baden-Württemberg
(Stuttgart) – In der heutigen Veranstaltung „REchtzeitig HAndeln – Reha sichert Zukunft“ der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), des Verbands der Krankenanstalten in privater Trägerschaft Baden-Württemberg (VPKA) und des Heilbäderverbands Baden-Württemberg macht Thomas Reumann, Vorstandsvorsitzender der BWKG, die Bedeutung der Rehabilitation deutlich: „Von medizinischer Rehabilitation profitieren alle: die Patienten, die Sozialversicherungen und die Wirtschaft. An Rehabilitation zu sparen heißt, am falschen Ende zu sparen.“ Dennoch seien die GKV- Ausgaben für stationäre Rehamaßnahmen von 2003 bis 2008 um rund 18% gesunken. Und der Trend setze sich fort: Allein im ersten Halbjahr 2009 seien die Ausgaben bei den landesunmittelbaren Krankenkassen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 5% zurückgegangen. Dies seien die ersten Folgen des Gesundheitsfonds, der zu Lasten von Baden-Württemberg gehe. „Hier muss die Politik eingreifen“, so Reumann.
„Die Kürzungen bei der Rehabilitation schaden einem wichtigen Wirtschaftsfaktor“, betont der Präsident des Heilbäderverbands Rudolf Forcher. Gerade im ländlichen Raum seien die Rehabilitationseinrichtungen als Arbeitgeber und Motor für die örtliche Wirtschaft sowie für die medizinische Kompetenz der Heilbäder und Kurorte unverzichtbar. Außerdem zögen sie durch ihre Angebote im präventiven und gesundheitsfördernden Bereich viele Gäste aus anderen Bundesländern an und würden so den Gesundheitstourismus in Baden-Württemberg beleben. Die Einsparungen bei der Rehabilitation würden zwangsläufig zum Abbau von Kapazitäten und Arbeitsplätzen führen. „Das ist absurd, denn der Bedarf an Rehabilitation wird durch die demographische Entwicklung und die Verlängerung der Lebensarbeitszeit ganz sicher steigen“, so Forcher. Im Bäderland Baden-Württemberg arbeiteten im Jahr 2008 in den 218 Rehabilitationseinrichtungen fast 19.500 Menschen (Statistisches Landesamt).
„Einsparungen sind kontraproduktiv, denn Rehabilitation spart bares Geld“, ist sich der Geschäftsführer des VPKA Clemens Bold sicher. Die Rehabilitation in Baden-Württemberg hat einen anerkannt hohen medizinischen Standard. Sie kann dem Patienten die vorzeitige Verrentung ersparen oder die Pflegebedürftigkeit verhindern. Wenn ein Patient nach einem Reha-Aufenthalt nur vier zusätzliche Monate im Erwerbsleben stehe, statt in Rente zu gehen, hätte sich die Rehabilitation schon gelohnt. Das gleiche gälte, wenn durch einen Tag Rehabilitation zwei Tage im Pflegeheim vermieden würden. „Der Gewinn an Lebensqualität für die Patienten lässt sich gar nicht mit Geld bewerten,“ so Bold.
Die Rehaverbände fordern von der Politik im Land und auf der Bundesebene, sich für die Rehabilitation stark zu machen. Zum einen müsse der Gesundheitsfonds so gestaltet werden, dass Baden-Württemberg nicht weiter benachteiligt werde. Zum anderen sei es problematisch, dass die Einsparungen, die mit der Rehabilitation erreicht werden können, nicht ausschließlich dem Sozialversicherungszweig zu Gute kommen, der sie bezahle. Wenn beispielsweise die Krankenkasse eine Rehabilitation finanziere und damit die Pflegebedürftigkeit verhindere, profitiere davon die Pflegekasse.
Ansprechpartner:
BWKG:
Pressereferentin Annette Baumer, Birkenwaldstraße 151, 70191 Stuttgart, Tel: 0711 25777-45, baumer@bwkg.de, www.bwkg.de
VPKA:
Geschäftsführer Dr. Clemens Bold, Posener Straße 1, 71065 Sindelfingen, Tel: 07031 9505-40, info@vpka-bw.de, www.vpka-bw.de
Heilbäderverband:
Geschäftsführer Arne Mellert, Esslinger Straße 8, 70182 Stuttgart, Tel. 0711 2184576, info@heilbaeder-bw.de, www.heilbaeder-bw.de