Gesundheitsfonds bestraft die Effizienz der Krankenhäuser im Land
BWKG: Gesundheitsfonds bestraft die Effizienz der Krankenhäuser im Land
(Stuttgart, 5. September 2006) – „Mit der Gesundheitsreform setzt die Bundesregierung der andauernden Unterfinanzierung der Krankenhäuser die Krone auf“, so Franz Weber, Vorstandsvorsitzender der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), zum Start der bundesweiten Kampagne „Krankenhäuser in Not“. Den Krankenhäusern würden im kommenden Jahr schon mindestens 3% ihrer Budgets durch Tarifsteigerungen, die Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes und die Mehrwertsteuererhöhung fehlen. Und nun solle den Krankenhäusern durch die Gesundheitsreform nochmals pauschal 1,5% von ihrem Budget abgezogen werden. Den Krankenhäusern bleibe gar nichts anderes übrig, als auf die Barrikaden zu gehen.
Darüber hinaus würden die Krankenhäuser in Baden-Württemberg mit der Einführung des Gesundheitsfonds für ihre Effizienz bestraft. Die bundesweite Nivellierung der Vergütungen, die der Fonds zur Folge habe, führe zu einer weiteren Absenkung der Krankenhausbudgets um etwa 2%. „Der Fonds ist eine Gleichmacherei zu Lasten der effizienten Länder“, so Weber. Die Effizienz der Krankenhäuser im Land könne man daran sehen, dass es hier mit 601,47 € bundesweit die geringsten Krankenhauskosten je Einwohner gäbe (Bundesdurchschnitt 2004: 682,27 €). In Baden-Württemberg würden nur diejenigen Fälle behandelt, die auch tatsächlich der Krankenhausbehandlung bedürfen. Dies zeige die niedrige Zahl der Fälle in allgemeinen Krankenhäusern in Baden-Württemberg (1.722 je 10.000 Einwohner in 2004) im Bundesvergleich (Deutschland: 1.973 je 10.000 Einwohner). Die leichteren Fälle würden im Land ambulant behandelt und nur die schwereren im Krankenhaus. Logisch sei, dass diese Fälle teurer seien, so dass die Krankenhauskosten je Fall in Baden-Württemberg mit 3.500 € höher als der Bundesdurchschnitt (3.350 €) sein müssten.
(Quelle der Zahlen: Statistisches Bundesamt)