„In den baden-württembergischen Krankenhäusern haben noch nie so viele Arztinnen und Ärzte gearbeitet wie heute. Jedes Krankenhaus im Land hat in den vergangenen zehn Jahren im Durchschnitt 30 zusätzliche Ärztinnen oder Ärzte eingestellt. Insgesamt wurden so 5.700 zusätzliche Ärztinnen und Ärzte eingestellt. Das bringt eine Entlastung: Je Arzt müssen gut 10% weniger Patienten behandelt werden. Rechnerisch musste sich ein Arzt im Jahr 2007 um knapp 123 Patienten kümmern. In Jahr 2017 waren es nur noch knapp 110 Patienten pro Arzt. Dies geht aus den Zahlen des Statistischen Landesamts hervor“, sagt Matthias Einwag, der Hauptgeschäftsführer der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG).
Die Krankenhäuser bieten ihren Mitarbeitern auch immer mehr Flexibilität: „Inzwischen gibt es eine große Vielfalt an Teilzeit-Arbeitszeitmodellen, so dass die Ärztinnen und Ärzte ihre Arbeitszeit stärker an ihren persönlichen Bedürfnissen ausrichten können. Die Teilzeitquote beim ärztlichen Personal steigt seit Jahren an und ist mittlerweile bei über 28% angelangt“, so der Hauptgeschäftsführer weiter. „Die Krankenhäuser würden gerne weitere Ärzte und Pflegekräfte einstellen. Die sind auf dem Arbeitsmarkt aber nicht zu finden. Zur kurzfristigen Entlastung muss dringend die Bürokratiebelastung der Kliniken reduziert werden“, so Einwag. Wenn es gelänge, die Zahl der MDK-Prüfungen im Land zu halbieren, würde das rechnerisch zusätzlich 375 Ärztinnen oder Ärzten für die Versorgung der Patienten entsprechen. Pro Krankenhaus könnten sich dann zwei Ärzte mehr ihren Patienten widmen, anstatt Akten zu wälzen.